Theorie & Praxis des EVO (=Eigen Verbrauchsoptimierung)
Es gibt viele Fragen zum Thema Laden mit Solarstrom und – je nachdem, wen man fragt – bekommt man unterschiedliche Antworten darauf. Mittlerweile hat sich eine ganze Industrie rund um das Thema Hausautomatisierung in Zusammenhang mit Solarenergie entwickelt und wir stellen fest, dass den Konsumenten oft unnötig komplizierte Lösungen angeboten werden. Abgesehen davon, dass man an der Nutzbarkeit dieser Lösungen zweifeln kann, sind sie oft unnötig teuer.
Um den bestmöglichen Nutzen aus Ihrem selbst erzeugten Strom zu ziehen, sind einfache, kostengünstige Lösungen wünschenswert. Ihr Elektroauto bietet die Möglichkeit mittels das Laden mit Solarstrom Ihr EVO zu realisieren. Wir werden Ihnen helfen die Möglichkeiten zu verstehen. Bevor wir uns mit den verschiedenen Lösungen befassen, haben wir einige praktische Eigenschaften (sowohl positiv als auch negativ) einerseits von Ladestationen für Elektroautos, andererseits von Solaranlagen aufgeführt.
Ein Elektroauto hat eine ziemlich hohe Ladeschwelle
Der Norm entsprechend lädt ein Elektroauto erst ab 6A. Es werden mindestens 1,4kW (6A x 230V) oder 4,2kW (6A x (3x230V)) benötigt um überhaupt laden zu können. In der Praxis bedeutet dies, dass insbesondere bei kleineren Anlagen der Überschuss oft nicht oder kaum ausreicht um ein Elektroauto mit reinem Solarstrom zu laden. Da die Ladeschwelle bei 230V niedriger ist, ist es von Vorteil wenn Ihre Ladestation in der Lage ist bei reinem Solarstrom auf einphasiges Laden umzuschalten.
Richtwerte:
Für Solaranlagen bis zu 5 kW ist eine Überschussladung mit 230 V (fast nur) im Sommer ausreichend.
Für Solaranlagen bis zu 10 kW ist eine Überschussladung mit 230 V oftmals ausreichend.
Nicht alle Fahrzeuge sind gleich gut für das dynamische Laden geeignet
Beim Laden mit reinem Solarstrom wird die Kapazität der Ladung kontinuierlich der Verfügbarkeit angepasst. Dies geschieht durch die Kommunikation zwischen Ladestation und Auto (CP=Communication Pilot). Nicht alle Fahrzeuge können damit richtig umgehen. Der Tesla zum Beispiel ist flexibel und kann mit fast allen Szenarien umgehen, während der Renault Zoe beim dynamischen Laden manchmal Störungen zeigt. Ausserdem liegt die Ladeschwelle des Zoe eher bei 8 A.
Einige Fahrzeuge starten den Ladevorgang nicht automatisch nach einem Ladeunterbruch
Wenn der Überschussstrom während des Ladevorgangs unter den Schwellenwert fällt, unterbricht die Ladestation den Ladevorgang. Um einen neuen Ladevorgang zu starten, muss in manchen Fällen der Stecker aus dem Fahrzeug gezogen und wieder eingesteckt werden. Bei bewölktem Wetter und kleineren Anlagen kann dies mehrmals geschehen bis die Batterie voll ist.
Wo ist das Fahrzeug wenn die Sonne scheint?
Das direkte Aufladen mit reinem Solarstrom (EVO) ist selbstverständlich hauptsächlich dann möglich, wenn das Fahrzeug während der Sonnenstunden an der Ladestation angeschlossen ist. Praktisch gesehen kann eine Hausbatterie hier eine Lösung bieten, die jedoch aufgrund des relativ hohen Preises und die relativ kurze technische Nutzungsdauer (noch) nicht sehr wirtschaftlich ist.
Das Aufladen eines Elektroautos ist sehr geeignet, um Ihr EVO zu erreichen
Da das Laden eines Elektroautos mit dynamischem Strom möglich ist, ist dies eine besonders effiziente Möglichkeit, überschüssigen Strom direkt zu nutzen (EVO). Dies ist auch der Grund, warum die direkte Nutzung von reinem Überschussstrom mit kaum einem anderen Gerät in Ihrem Haushalt möglich ist. Wir empfehlen daher den Einsatz von intelligenten Steuerungen (Smartfox etc.) in Kombination mit Ihrer Solaranlage nur dann, wenn Sie bereit sinn die Programmierung solcher Geräte regelmässig an veränderte Bedingungen anzupassen.
Das Grundprinzip einer Ladestation mit Solarmanagement
Am Hauptstromanschluss befindet sich um jede Phase (L1, L2, L3) ein Stromwandler. Es handelt sich um offene Ringe, die mit einem Klicksystem geschlossen werden können. Die drei Stromwandler sind mit einer sogenannten Sensoreinheit verbunden. Die Sensoreinheit, das Herzstück des Managementsystems, sendet die gemessenen Werte an die Wallbox. Sobald die Werte unter Null sinken, bedeutet dies ein Stromüberschuss der direkt zum Laden (EVO) genutzt werden kann.
Prinzipschema: Laden mit Solarstrom
Einige praktische Beispiele
• L1=-1A, L2=-2A, L3=-1A
Die Summe der Phasen (4A) ist zu niedrig, das Laden ist nicht möglich.
• L1=-1A, L2=-2A, L3=-3A
Die Summe der Phasen (6A) ist ausreichend um mit 230V zu laden.
• L1=-10A, L2=-9A, L3=-10A
Die Summe der Phasen (29A) reicht aus um mit 400V zu laden.
In diesem Beispiel wird 1Phasig geladen und ist die Ladeleistung des Fahrzeugs oder der Wallbox der limitierende Faktor. Der schwächste Teil der Ladekette bestimmt die Höhe des Ladestroms. Es stehen 29A zur Verfügung, geladen wird mit 16A.
Einfache Lösungen
Unser Ziel ist es, einen realistischen Einblick in die Möglichkeiten (und auch die Einschränkungen) des Ladens mit reinem Solarstrom & EVO zu geben. Wir sind überzeugt, dass wir dieses Ziel mit unseren hochwertigen und effizienten Produkten auf transparente, nachhaltige und kosteneffiziente Weise erreichen können. Für alle die den reinen Solarstrom optimal nutzen möchten (EVO), ohne sich umzusehen, empfehlen wir eine einfache Ladestation mit Solarmanagement.
Ladestationen mit Solarmanagement:
Ratio Electric Wallbox Solar
SimplEV mit SmartEVSE
Fragen
Wir hoffen, mit diesem Beitrag einen realistischen Einblick in die Thematik des Ladens mit Solarstrom & EVO zu geben. Je nach Situation und unter Berücksichtigung der oben genannten Eigenschaften können Sie dann selbst bestimmen, ob eine Wallbox mit Solarmanagement das Richtige für Sie ist. Wenn Sie aufgrund dieses Beitrags Fragen haben, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren!